von den Anfängen bis zur Gegenwart

Der erste schriftliche Hinweis auf die Musikkapelle ist ein Auszug aus den Statuten des „Musik-Vereines in Innichen“, der mit 7. September 1834 datiert ist. Die Kanoniker Mair und Riedler scheinen darin als erste Obleute des Vereines auf, den sie wahrscheinlich auf Anregung von Propst Anton Pungg gegründet haben.

Aus dem Musik-Verein hat sich bald eine Musikkapelle nach türkischem Muster gebildet. Von 1840 bis 1870 war die Musikkapelle Innichen so stark, dass sie auch in Innsbruck auftreten konnte. Nach 1870 zeichnete sich zunehmend eine Trennung zwischen kirchlicher und außerkirchlicher Musik ab. Diese und vereinsinterne Zwistigkeiten führten dazu, dass sich die Musikkapelle auflöste. 1888 kam es zu einer Neugründung durch Eduard Leimpörer aus Bruneck. Bis zur Zeit des Ersten Weltkrieges scheint der neu gegründete Verein als „Feuerwehr-Musikkapelle“ oder „Bürger- und Feuerwehr-Musikkapelle“ auf.

Schwer getroffen wurde die Musikkapelle durch den Ersten Weltkrieg. Alois Wieser und Josef Rainer bauten nach dem Krieg den Verein wieder auf. Im Zeitalter des Faschismus erlosch jedoch jegliche Tätigkeit. Von 1935 bis 1945 hatte Innichen keine Musikkapelle. Dem damaligen Kapellmeister Emil Schwaiger wurde verboten, das Amt des Kapellmeisters auszuüben. Ein Süditaliener, der den ausgeschriebenen Wettbewerb zur Besetzung des Kapellmeisterpostens gewann, bemühte sich vergebens, die Musikanten zu einer Probe zu bringen.

Erst beim Fronleichnamsfest des Jahres 1945 rückte die Musikkapelle wieder aus, sie stand aber bis 1958 zeitweilig auf wackeligen Füßen, weil ein geeigneter musikalischer Leiter fehlte. 1958 übernahm Alfred Gasser Chor und Musikkapelle in Innichen. Mit ihm und seinen engsten Mitarbeitern kam neuer Schwung in den Verein. Am 8. Dezember 1993 übergab Alfred Gasser den Dirigentenstab an Korbinian Hofmann, der bis zum heutigen Tag als Kapellmeister tätig ist.